Zur Geschichte des Förderkreises Heimatmuseum

 


Vorgeschichte und die ersten Jahre (1965-1982)

Auf Initiative des Heimatforschers Heinz Feth wurde während der Feiern zum 750jährigen Ortsjubiläum von Ramstein im Jahre 1965 eine vielbesuchte Ausstellung zur Ortsgeschichte gezeigt. Daraufhin stellte der Gemeinderat noch im gleichen Jahr im Haushaltsplan der Gemeinde ein Betrag von 150.000 DM zur Einrichtung eines Heimatmuseums ein. Das Geld wurde dann aber zweckentfremdet für den Leichenhallenbau verwendet und die Museumsidee zunächst einmal ad Acta gelegt.
 

Aus Anlass des Ortsjubiläums „800 Jahre Steinwenden/550 Jahre Weltersbach“ wurde im August 1980 im gemeindeeigenen, ehemaligen Bierkeller der Brauerei Häberle (später Anwesen Wigand) in der Ortsmitte von Steinwenden die erste öffentlich zugängliche Museumssammlung innerhalb der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach eröffnet. Das Museum entstand unter Leitung von Roland Paul und unter tatkräftiger Mitarbeit von Arnulf Weber, Thomas Christmann und Dieter Rauland und dank des Entgegenkommens von Ortsbürgermeister Günter Brizius.

Ausgelöst durch den Abriss des historischen prot. Pfarrhauses in Steinwenden bildete sich 1982  
in der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach auf Anregung von Konrad Schmitt (Schrollbach) und Roland Paul der „Heimat- und Kulturkreis“, der sich einmal im Monat im Gasthaus „Zum Dorfkrug“ in Schrollbach traf, um Fragen des Natur- und Denkmalschutzes und der Heimatkunde zu behandeln und zu entsprechenden Vorträgen einzuladen. 
Ende April 1982 fand auf Einladung von Bürgermeister Julius Divivier im Ramsteiner Rathaus eine erste Besprechung in Sachen Heimatmuseum statt. Im Oktober 1982 sprachen sich die Ortsbürgermeister von Hütschenhausen, Kottweiler-Schwanden, Niedermohr, Ramstein-Miesenbach und Steinwenden dafür aus, das geplante Heimatmuseum auf die gesamte Verbandsgemeinde auszudehnen.

Der Gemeinderat Ramstein-Miesenbach fasste den Grundsatzbeschluss, das bisherige Rathaus in Ramstein künftig als Heimatmuseum zu nutzen: „Der Errichtung eines Heimatmuseums wird zugestimmt. Die Aufgabe zur Einrichtung eines Heimatmuseums wird auf die Verbandsgemeinde übertragen. Die Ortsgemeinde Ramstein-Miesenbach erklärt sich grundsätzlich bereit, das alte Rathaus zur Verfügung zu stellen, wobei die Bedingungen in einer eigenen Sitzung festzulegen sind.“ Roland Paul unterbreitete der Verbandsgemeindeverwaltung Ramstein-Miesenbach auf Wunsch von Bürgermeister Divivier einen „Vorschlag zur Nutzung des seitherigen Rathauses der Gemeinde Ramstein als Heimatmuseum“.

 


Die Gründung des Förderkreises Heimatmuseum 1983/84

Nachdem sich bereits 1983 auf Einladung von Bürgermeister Divivier im Keller des alten Rathauses in Ramstein mehrere Interessenten für den Aufbau eines Heimatmuseums getroffen hatten, kam es am 14. Januar 1984 zur Gründung des Förderkreises. Die Vorstandschaft: Horst Cherdron (1. Vorsitzender), Willi Munzinger (2. Vorsitzender), Doris Koch (Schriftführerin), Ingried Bihl (Schatzmeisterin) sowie Franz Metzger, Karl Mitschang und Roland Paul (Beisitzer). Auf Vorschlag des Förderkreis schuf die Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach in Verbindung mit dem Arbeitsamt eine ABM-Stelle für die Archiv- und Museumsarbeit. Eingestellt wurde die Germanistin Dr. Helga Seel.
Als erste größere Sammlung konnte der Förderkreis die von dem Landwirt Eugen Wagner (1915-1984) in Katzenbach aufgebaute Sammlung entgegennehmen: Ausgediente Geräte aus der Landwirtschaft, Werkzeug von Handwerkern, Haushaltungsgerät und vieles mehr. Auch hatte Wagner bei der Räumung des ehemaligen Katzenbacher Schulhauses wichtiges Archivmaterial vor der Vernichtung gerettet. Gemeinsam mit  dem Heimat- und Kulturkreis führte der Förderkreis 1984 das ein Jahr zuvor erstmals veranstaltete Dampfnudelfest am „Römerturm“ in Steinwenden durch.

 


Die Entwicklung bis zur Eröffnung des Museums 1987


Im Jahr 1985 übernahm Roland Paul das Amt als 1. Vorsitzender des Förderkreises; Jakob Lill wurde zum 2. Vorsitzenden gewählt. Im Rohbau des künftigen Museums wurde die erste Ausstellung gezeigt, die sich der Arbeiterkolonie Schernau widmete. Die Sammlung im „Museumskeller“ in Steinwenden zeigte Feuchtigkeitsschäden, so dass beschlossen werden musste, die Ausstellung zu schließen und die Exponate in das künftige Museum der Verbandsgemeinde zu überführen. Im Dezember 1985 wurde dem Förderkreis vom Finanzamt Kaiserslautern die Gemeinnützigkeit zuerkannt.


Im April 1987 konnte der Förderkreis das 150. Mitglied begrüßen. Der Arbeitskreis „Flachsanbau“, geleitet von Vorstandsmitglied Jakob Lill, baute auf einem von Karl Barth beim Obermohrerhof zur Verfügung gestellten Grundstück Flachs an. Kurse zum Lesen der alten Handschrift (Rektor i.R. Franz Rink) und zur Restaurierung alter Möbel (Heiner Herz und Ernst Scheuermann) wurden durchgeführt. Der Förderkreis wirkte bei verschiedenen Veranstaltungen zum Jubiläum „1000 Jahre Obermohr“ mit.
Indessen gingen die Umbauarbeiten im künftigen Museumsgebäude weiter. Insgesamt kostete der Umbau 353.000 Mark. Das Land Rheinland-Pfalz übernahm 100.000 Mark, der Landkreis Kaiserslautern 28.000 Mark. Mit einer Feierstunde im Haus des Bürgers wurde das Heimatmuseum im September 1987 feierlich eröffnet. Nach den Ansprachen von Bürgermeister Divivier und Roland Paul hielt Dr. Helga Seel einen Vortrag mit einigen Gedanken und Überlegungen zum Thema „Heimat“.